Data Krieg in der Ukraine

Ein Jahr nach der Invasion ist die Unterstützung der Europäer*innen für die Ukraine überwältigend

Die meisten Europäer*innen stehen fast ein Jahr nach der russischen Aggression immer noch fest hinter der Ukraine. Sie heißen auch die Politik der EU, Demokratien mit gemeinsamen Werten zu unterstützen, gut.

Veröffentlicht am 8 Februar 2023 um 11:34

Laut einer im Januar 2023 veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage befürwortet eine überwältigende Mehrheit der EU-Bürger*innen – genauer gesagt 74 Prozent der Befragten – die Unterstützung der Europäischen Union für die Ukraine und ihren Ansatz der Finanz-, Militär- und Flüchtlingshilfe für das Land, in das Russland einmarschiert ist; 73 Prozent stimmten den Sanktionen gegen Moskau zu.

Der Grad der Unterstützung ist nicht in allen Mitgliedstaaten gleich hoch: Schweden (97 %), Finnland (95 %), die Niederlande (93 %), Portugal (92 %) und Dänemark (92 %) weisen die höchste Befürwortung auf. Die vom Ukraine-Krieg am stärksten betroffenen EU-Länder Polen und Deutschland gehören mit jeweils 73 bzw.

85 Prozent zu den starken Fürsprechern. Den geringsten Zuspruch erhält die Unterstützung in Bulgarien und Griechenland (jeweils 48 %), der Slowakei (49 %) und Zypern (53 %). In der nordeuropäischen Region unterstützen 9 von 10 Personen das Vorgehen Europas gegenüber der Ukraine, während es selbst in den süd- und osteuropäischen Ländern mit der geringsten Unterstützung etwa 5 von 10 Personen positiv sehen.

Die Schlüsselfrage nach der Unterstützung für EU-Maßnahmen in der und für die Ukraine ist in Zeiten, in denen die einzelnen europäischen Länder ihre Verteidigungs- und Militärhilfe zur Bekämpfung der russischen Aggression aufstocken, von entscheidender Bedeutung.

Die Mehrheit der 26.000 Befragten ist sich der Auswirkungen des Krieges auf ihr tägliches Leben bewusst, einschließlich der steigenden Lebenshaltungskosten in der EU und der boomenden Energiepreise sowie des möglichen Übergreifens des Krieges auf andere Länder. Zwei Drittel der Befragten glauben, dass sich ihr Leben aufgrund des Krieges verändern wird.


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Die Ergebnisse zeigen auch, dass 58 Prozent der EU-Bürger*innen mit der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten bei der Bewältigung der Kriegsfolgen zufrieden sind.

Ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Inflationsrate eines Landes und der Zustimmung der Bürger*innen zur EU-Unterstützung für die Ukraine wurde nicht festgestellt, und auch die Arbeitslosenquote eines Landes hatte keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, dass die Bürger*innen die Unterstützung befürworten. Die Zustimmung der Bürger*innen ist jedoch im Durchschnitt umso höher, je höher das BIP eines Mitgliedstaates ist.

Darüber hinaus befürworten zwei Drittel derjenigen, die Probleme mit der Bezahlung von Rechnungen im Haushalt hatten, die Politik der EU gegenüber der Ukraine und der russischen Aggression.

Je höher der Bildungsgrad der Befragten, desto mehr hielten sie die Ukraine-Politik der EU für richtig, wobei Manager*innen (84 %), andere Angestellte (76 %) und Studierende (79 %) die höchste Zustimmung zeigten, während Hausangestellte und Hausfrauen/-männer mit 63 % die niedrigste Zustimmung aufwiesen.

 Schließlich äußerten sich 58 Prozent der EU-Bürger*innen zufrieden mit der Art und Weise, wie die Regierungen bei der Bewältigung der Folgen des Krieges in der Ukraine zusammengearbeitet haben, während fast vier von zehn damit nicht zufrieden waren. 

Abschließend betonen die europäischen Entscheidungsträger*innen, dass die Ergebnisse ein klares Indiz dafür sind, dass die Europäer*innen trotz der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Kosten, die die EU für ihre Unterstützung der Ukraine zahlt, fest hinter der Demokratie stehen und bereit sind, für sie Opfer zu bringen.

In Partnerschaft mit der European Data Journalism Network

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