„Auf der ganzen Welt berichteten die Medien von Amerikas ‚asiatischem Dreh- und Angelpunkt’ und US-Präsident Barack Obamas bahnbrechendem Besuch in Rangun“, berichtet EUObserverund fordert Europa dazu auf, seine Bande zu Zentralasien und zu China enger zu knüpfen. Dieser Appell muss vor dem Hintergrund des Ministertreffens zwischen der EU und Zentralasien gesehen werden, das am 27. November in Kirgisistan stattfand. Zu diesem Treffen und einer sich daran anschließenden dreitägigen Zentralasien-Tour reiste die Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton.
Nach Meinung des EUObserver hat Europa die Region viel zu lange vernachlässigt, obwohl sie wertvolle Energiequellen besitzt. Allerdings könnte sich das schon sehr bald ändern:
Je mehr wir uns [dem Jahr] 2014 nähern, umso notwendiger wird es, Zentralasien immer mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Dadurch ergeben sich für Europa ganz neue Möglichkeiten. Es könnte sich seinen eigenen ‚asiatischen Dreh- und Angelpunkt’ schaffen, anstatt sich nur auf die westliche Flanke Chinas zu konzentrieren... Europa sollte sich in Zukunft allerdings nicht nur an den üblichen Entwicklungsarbeiten und Infrastrukturprojekten beteiligen, wie es sie schon lange gibt, sondern sich vielmehr um die Entwicklung und den Ausbau seiner Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu dieser Region kümmern.
Würde dieses Engagement vertieft, könnten regionale Sicherheitsprogramme angekurbelt, die Sicherheit an den Grenzen verstärkt und der massive Drogenstrom aus dem benachbarten Afghanistan eingedämmt werden, schreibt das Internetportal weiter und fügt hinzu:
Offensichtlich ist es sehr schwierig, hier ein Gleichgewicht herzustellen, gleichzeitig aber auch die Menschenrechte im Auge zu behalten. Zudem führt eine Rede nach der anderen auch nicht zu den gewollten Ergebnissen. [...] Europa muss einen Weg finden, um für Asien auch in Zukunft von Bedeutung zu sein. Vielleicht sollte es sein Hauptaugenmerk auf die eurasische Landmasse und ihr mögliches Potenzial als Bindeelement richten – für dieses scheint man sich bisher nämlich noch nicht wirklich interessiert zu haben.