Biologisch geprüfte Neonazis

Unter dem Deckmantel der biologischen Landwirtschaft und des Umweltschutzes, tauchen militante Mitglieder der rechtsextremen NPD in der Gesellschaft unter und verbreiten dort ihre rassistischen Ideen auf unschuldige Art und Weise.

Veröffentlicht am 2 Mai 2012 um 10:51

Grüne Arbeitshose, kariertes Flanellhemd: Hans-Günter Laimer ist das, was man hier in Niederbayern „a gstandns Mannsbuid“ nennt, ein echter Kerl. Er steigt von seinem Traktor und grüßt mit einem freundlichen „Servus“.

Er sperrt den schmucken Hofladen auf, den seine Frau betreibt. Was er dort anbietet, kommt aus der Gegend, alles Bio. Wenn Laimer auf seinen Hof zum Tag der offenen Tür lädt, spielt eine Flötengruppe, es gibt eine Märchenerzählerin und einen Kinderflohmarkt. Ein kleines Bioparadies, aber mit den Grünen hat Laimer nichts am Hut. Er ist im Vorstand des Vereins Midgard, der das Magazin Umwelt & Aktiv herausgibt. Auf den ersten Blick passt das Blatt zum Biohof, es geht um Kirscheneinwecken und Waldkindergärten.

Da ist aber auch mal ein Bericht über das germanische Julfest oder Lob für die Landwirtschaftspolitik der NPD, die das Heft als Werbemittel im Internet vertreibt. Laimer kandidierte einst bei einer Bezirkswahl für die Partei. „Unser Ziel ist es, die Menschen für Tierschutz, Umweltschutz und Heimatschutz zu sensibilisieren“, heißt es auf der Homepage von Umwelt & Aktiv. „Wir halten das ganz klar für eine NPD-Tarnzeitschrift“, heißt es beim bayerischen Verfassungsschutz. Biobauer Laimer bestreitet eine Beteiligung an dem Magazin. Die Biobranche sei gänzlich links dominiert, beschwert er sich. „Was ist denn an meiner Gurke anders als an der, die von einem Grünen kommt?“ Lesen Sie den vollständigen Artikel auf der Internetseite derSüddeutschen Zeitung

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