Paris (Frankreich), am 18. Juni 2009: Hunderte streiten die Wiederwahl des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad an (AFP).

Radio Farda, Stimme der Exil-Iraner

Während Teheran ohne Unterlass die Medien abriegelt, gewinnen die aus dem Ausland gesendeten iranischen Stimmen an Bedeutung. In Prag verfolgt Radio Farda die Ereignisse von Minute zu Minute und sendet weiter - trotz aller Schwierigkeiten mit der Zensur.

Veröffentlicht am 23 Juni 2009 um 17:13
Paris (Frankreich), am 18. Juni 2009: Hunderte streiten die Wiederwahl des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad an (AFP).

Mitten in der Prager Innenstadt zieht ein Radio seine Hörer mit persischem Pop an. Wir sind in der Redaktion von Radio Farda, dem iranischen Programm des Radiosenders Free Europe/Liberty, dem die Berliner Welteine Reportage von ihrem Korrespondenten Hans-Jörg Schmidt widmet. Es läuft eine Live-Sendung über die Rede des geistlichen Oberhaupts des Iran, Ayatollah Ali Chamenei. "Seit einer Woche schlafe ich kaum noch, wir senden rund um die Uhr. Dreißig Jahre hatten wir nicht so viel Hoffnung wie jetzt", erzählt ein Journalist. Denn mit dem Aufstand im Iran hat die Redaktion eine völlig neue Bedeutung bekommen. "'Das Regime versucht(…) den Empfang massiv zu stören', erläutert Abbas Djavadi, der Chefredakteur, (…) 'die Zensur allgegenwärtig'." - und wird ebenso schnell umgangen. Journalisten iranischer Herkunft hoffen und analysieren, beobachten und kommentieren das Geschehen in einem Land, für das sie auf Demokratie hoffen; "Ich stand schon auf dem Absprung, wäre sofort nach Teheran gegangen, wenn ein anderer als Ahmadineschad die Wahlen gewonnen hätte", erzählt Redakteur Kooroshy. "Nun wird er erstmal in Europa bleiben", schließt die Berliner Zeitung.

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