Es ist erstaunlich, wie viele Retro-Möbel in dieses kleine Café passen. Das „Bufete” ist nur etwa 15 Quadratmeter groß, hat aber 20 Sitzgelegenheiten auf 70er-Jahre-Sesseln und -Sofas. Musik von Depeche Mode kommt aus den Lautsprechern, der Trichter eines Grammophons glotzt in den Raum. Büsten, Bilder aus den 40er-Jahren, Bücher, Zeitschriften, Vasen und alte Uhren.
Zwei Gäste haben ihre Fahrräder mitten in den Raum gestellt. Der Kaffee wird in Blümchen-Tassen serviert, vor dem Fenster fahren weiße Geländelimousinen, auf der anderen Straßenseite steht ein grauer Sowjet-Wohnklotz. Hier verirren sich seltener Touristen hin, die meisten bleiben in der Altstadt von Riga mit Jugendstil, Kirchen und Fachwerk.
Maris und Péteris trinken vor dem „Bufete” ein Feierabend-Bier in der Sonne. Die beiden jungen Männer arbeiten als Redakteure bei einer Reality-Show in Lettlands Hauptstadt. Sie sehen zwar aus wie das, was man sich unter einem Hipster vorstellt, aber: „Wir beide sind keine echten Hipster”, sagt Maris und lacht, „eigentlich machen hier seit diesem Jahr alle Witze über Hipster, vorher gab's das Wort gar nicht.”
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