Jetzt hat er auch ein Markenzeichen. Eines, das sich schnell einprägt, das ohne Worte funktioniert, das jeder kennt. Ob sich Peer Steinbrück mit seiner Stinkefinger-Pose einen Gefallen getan hat, sei dahingestellt. Eins hat er aber geschafft: Kurz vor der Bundestagswahl ist er Gesprächsthema Nummer eins, ein Magazin-Cover spaltet die Republik.
Angela Merkel verbindet man schon länger mit einer speziellen Geste: ihre seltsam verkrampfte Handhaltung im Stehen. Einst sorgte die „Merkel-Raute” für Spott, im Wahlkampf wird sie nun von Strategen auf Riesenplakaten und Kapuzenpullovern vermarktet, um ein Wunsch-Image zu transportieren: Merkel, die Solide, die Geradlinige, die Verlässliche.
Verglichen damit ist Steinbrücks Stinkefinger purer Krawall. Das Foto entstand zwar schon vor ein paar Wochen. Der Kanzlerkandidat wusste aber, dass es erst jetzt erscheinen würde. Sein Finger ist deshalb als Statement zu verstehen: Er zementiert die Abgrenzung zur kontrollierten, spröden Kanzlerin. Und macht deutlicher denn je, wie unterschiedlich sich die Konkurrenten im Endspurt zur Bundestagswahl inszenieren.
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