Schade, dass Griechenland nun doch keine große Mauer baut. Ein Grenzzaun über 206 Kilometer, entlang der gesamten Landgrenze zur Türkei, wäre besser gewesen. Besser für die Griechen, deren kleines, überschuldetes und schlecht organisiertes Land vom Andrang der Flüchtlinge vollkommen überfordert ist. Vielleicht sogar besser für die Flüchtlinge selbst, denen ein denkbar menschenunwürdiger Empfang in Griechenland droht. Womöglich wäre der Mauerbau sogar für uns andere Europäer besser, weil er uns zwänge, den Blick auf unsere eigene Verlogenheit zu richten.
Doch Athen macht, offenbar eingeschüchtert von der Kritik von allen Seiten, einen Rückzieher. Nun soll nur noch ein relativ kurzer Zaun von 12,5 Kilometern Länge und drei Metern Höhe gebaut werden. Er soll entlang des Flusses Evros stehen, der leicht zu durchschwimmen ist, und über den im Jahr 2010 die meisten illegalen Einwanderer nach Griechenland kamen. Es bedarf keiner besonderen Gabe, um vorherzusagen, dass die Schleuser schon bald Wege finden werden, dieses kurze Zaunstück zu umgehen.
Also geht es so weiter wie bisher: Mit Scheinwerfern, Blaulicht, Lautsprecheransagen und sogar Warnschüssen in die Luft werden die griechischen Grenzer versuchen, die unerwünschten Gäste fernzuhalten. Zum ganzen Artikel auf der Website der Berliner Zeitung...