Um die Flüchtlinge besser auf die Mitgliedsstaaten zu verteilen, hat die EU ein Programm in die Wege geleitet, das die Regierungen dazu anhalten soll, sie aufzunehmen, berichtet El Mundo. "Etwa zehn Länder werden also die Asylbewerber unter sich aufteilen, die momentan massiv in den südlichen Ländern, wie Spanien, Italien oder Malta, oder in den toleranteren Ländern wie Schweden einreisen", erklärt die Tageszeitung weiter, und fügt hinzu, dass das Empfangsland für jeden angenommenen Flüchtling 4000 Euro erhält, die als Entschädigung für die gebotene öffentliche Fürsorge vom europäischen Flüchtlingsfonds finanziert werden.
"Großbritannien, die Niederlande und die nordischen Länder haben ihre Bereitschaft angekündigt", erklärte im Interview Antonio Guterres, Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR), der an der Konferenz der EU-Innenminister teilnahm, bei welcher dieser Beschluss getroffen wurde. Des weiteren bemängelte die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch die Bedingungen, unter welchen die im Mittelmeer aufgefangenen und nach Libyen abgeschobenen Einwanderer leben: "in maroden Lagern festgehalten, in welchen körperlicher Missbrauch zum Alltag gehört". Guterres bezeichnete diese Bedingungen als "entsetzlich" und äußerte die "großen Bedenken" der UNO hinsichtlich Libyens als Aufnahmeland für Flüchtlinge.