Seitdem der Minister für Einwanderung eine große Debatte zur nationalen Identität angekündigt hat, erobern verschiedene Polemiken ganz Frankreich. "Man muss wieder stolz darauf sein können, Franzose zu sein", hatte Eric Besson am 25. Oktober erklärt. Drei Tage zuvor hatte man ihn für die per Charter in ihr Land zurückgeführten drei Afghanen scharf kritisiert. Die französische Zeitung L’Humanité sieht dies auf ihrem Titel ganz in der unheilvollen Tradition Pétains. Sie lehnt allein den Begriff der nationalen Identität ab, der "aus den Tiefen der reaktionärsten Rechten hervorgeholt wurde". Die kommunistische Tageszeitung ist über die "Verbindung der Franzosen zu ihrem Heimatland", die Sarkozy zur Verherrlichung der nationalen Identität verwendet, empört. Für sie ist dies beispielhaft für "diesen mehr als erschütternden Rückschritt" und erinnert an die berühmte Rede des Marschalls Pétain: "Die Erde lügt nicht". [Philippe Pétain steht für das von 1940 bis 1944 existierende Kollaborationsregime Vichy.] Jedoch hofft L’Humanité, dass diese Debatte zu einer "heilenden ideologischen Klärung der Prinzipien der Republik" beitragen wird.
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