Rettung von Eurogeddon-Flüchtlingen wird vorbereitet

Veröffentlicht am 19 Dezember 2011 um 16:34

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Angesichts der Warnung der Rating-Agenturen, das in diesem Monat durch die Staats- und Regierungschefs der EU geschlossene Abkommen würde möglicherweise nicht zur Rettung der Einheitswährung reichen, enthüllte die Sunday Times Pläne des britischen Außenministeriums, Tausende britischer Arbeitnehmer im Auslandseinsatz aus Spanien und Portugal zu evakuieren, falls die dortigen Bankensysteme zusammenbrechen. Da eine Millionen Briten in Spanien leben und ca. 50.000 in Portugal ansässig sind, schreibt die Zeitung:

Das Außenministerium macht sich Sorgen, dass Expats, die Sparvermögen in ihrer Wahlheimat angelegt haben, auf der Strecke bleiben, da sie kein Geld mehr abheben können und ihre Häuser verlieren, wenn die Banken die Kredite zurückfordern.

Aus Quellen des Außenministeriums wurde bekannt, dass dieses ein regelrechtes "Albtraumszenario" befürchtet, "mit Tausenden mittellosen Briten, die in Flughäfen übernachten, ohne Geld und die Möglichkeit, nach Hause zu kommen.

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Es werden unter anderem Pläne diskutiert, Flugzeuge, Schiffe und Betreuer in die Region zu schicken, sowie den Betroffenen kleine Kredite zu gewähren. Obwohl die Einlagen von Bankkunden in Spanien und Portugal bis in Höhe von 100.000 € garantiert werden, "schränken die Banken die Abhebungen ein, um zu verhindern, dass die Kunden ihr gesamtes Vermögen abziehen und das Land verlassen."

Dem Außenministerium zufolge bestehen die Pläne darin,

… die bei anderen Massenevakuierungen, wie z.B. 2006 beim Krieg zwischen der Hisbollah und Israel, als Großbritannien seine Expats mit Kampfschiffen aus dem Libanon evakuierte, gewonnenen Erfahrungen zu nutzen.

Was sich anhört wie Panikmache, muss ernst genommen werden,“ so El Mundo über ein Szenario, das in der gesamten britischen Gemeinschaft des Landes die Alarmglocken läuten ließ, vor allem in Marbella und Malaga.

Die Madrider Tageszeitung weist darauf hin, dass diese Enthüllungen zeitgleich mit der Herunterstufung zehn spanischer Banken durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s erfolgten und schreibt weiter, dass die meisten britischen Expats in Spanien Rentner seien, die ihre Ersparnisse in Häuser an der Küste investiert haben und "bereits einen schweren Schlag erlitten haben, als die Spekulationsblase auf dem Immobilienmarkt platzte."

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