Noch diese Woche tritt Yves Leterme als Regierungschef an die Stelle Herman Van Rompuys, der nun Präsident des Europäischen Rates ist, berichtet De Morgen. Im Dezember 2008 hatte der flämische Christdemokrat diesen Posten nach einer turbulenten Phase zugunsten von Van Rompuy verlassen. Jetzt hält Belgien jedoch den Atem an. Und auch wenn die Wahl Letermes naheliegt und der breite Sieg seiner Partei 2007 diese auch rechtfertigt, erinnern sich die Belgier an seine Niederlagen: Die zerbrechliche Koalition zwischen Frankophonen und Flamen, der Verdacht des Betrugs in Verbindung mit dem Verkauf der Bank Fortis, das Scheitern der staatlichen Reformen…
Um ihm den Weg zu ebnen, hat König Albert II. einen "königlichen Mittelsmann" eingesetzt: Der sehr erfahrene ehemalige Regierungschef Wilfried Martens sollte "die Kastanien aus dem Feuer holen". Sein Auftrag: Bestimmte sensible Angelegenheiten zu "entschärfen". Dazu gehörte die Teilung des zweisprachigen Wahlkreises Brüssel-Halle-Vilvoorde. Trotz des Einsatzes ist die Tageszeitung davon überzeugt, dass auch "diese neue Chance, die man Yves Leterme hier gibt, um den gordischen Knoten zu lösen, zum Scheitern verurteilt" ist. *"Nicht nur weil er bereits bewiesen hat, dass er dazu nicht in der Lage ist, sondern auch weil keine der Parteien ihm einen gemeinschaftlichen Sieg gewähren wird*."