Am 3. Februar “wurde der Gorilla auf den Straßen gejagt”, titelt SME. Eine Woche nach der ersten Demonstration gegen die durch die “Gorilla-Akte” enthüllte Korruption zogen erneut tausende von Menschen durch die Straßen Bratislavas und anderer slowakischer Städte. Die Tageszeitung vergleicht die Proteste mit jenen “von November 1989, als sich die Menschen von Hoffnungslosigkeit und Enttäuschung über die politische Führung getrieben, versammelten”.
Zur Enttäuschung beigetragen hat auch die Zensur des Gorilla-Enthüllungsbuchs aus der Feder des slowakisch-kanadische Journalisten Tom Nicholson. “Das Gericht in Bratislava hat die Veröffentlichung des Buches über die Gorilla-Akte untersagt”, berichtet SME. Damit gaben die Richter der Klage der in den Skandal verwickelten Investitionsgruppe Penta wegen Rufschädigung statt.
Der Tageszeitung zufolge ist die Entscheidung “absurd”, wenn es wirklich um Rufschädigung geht, denn das Dokument ist seit Wochen im Internet frei zugänglich. Nicholson ist dennoch “überzeugt”, dass sein Buch noch vor den Wahlen erscheinen wird. “Das Verbot könnte seine beste Werbung sein”, erklärt SME: “Gibt es eine spannendere Literatur als die Verbotene?”