Die Briten sind immer bedrückter über den Zustand ihres Landes, offenbart die heutige Titelseite der Times. Einer neuen Umfrage zufolge glauben 70 Prozent der Wähler, Großbritannien sei "ein kaputtes Land" und 64 Prozent sind der Meinung, es schlage "die falsche Richtung" ein. 60 Prozent "erkennen kaum noch das Land, in dem sie leben". Knapp die Hälfte der Befragten behauptete, sie "würden auswandern, wenn sie könnten". Für den Autor des Leitartikelsberuht diese tief pessimistische Belastung auf einer Vertrauenskrise. "Zunächst einmal sind die Politiker diskreditiert. Der Spesenskandal spielt eine zentrale Rolle." Die Wähler stünden auch dem Kapitalismus zynisch gegenüber und fürchteten um ihre Arbeitsplätze. 68 Prozent von ihnen glauben, "wer die Regeln befolgt, kommt zu kurz". Viele dieser Themen sind ein Widerhall der seit langem kursierenden Behauptung der Konservativen, die 13 Jahre Labour-Regierung hätten zu einem "kaputten Großbritannien" geführt. Die Umfrage bringt jedoch für Gordon Brown nicht nur schlechte Nachrichten, denn Labour stieg im Rennen gegen die Tories um zwei Prozentpunkte auf 30 Prozent. Dies erhöht die Aussichten auf eine Patt-Situation im Parlament in den diesjährigen Landeswahlen.
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