Durch die herbe Niederlage der britischen Labour-Partei sind David Camerons Konservative mit ihren 24 EU-Abgeordneten stärkste britische Partei geworden. Dem zum Trotze schreibt die FT: die wilde Entschlossenheit der Tory-Chefs die konservative Fraktion im Europäischen Parlament (EVP) zu verlassen sei "dumm und kontraproduktiv".
Cameron sei nicht nur dabei seine natürlichen Alliierten wie Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy zu befremden. Indem er seine neue euroskeptische Fraktion gemeinsam mit verschrobenen und sozial sehr konservativen Parteien bilden wolle, die zudem nicht mal an der Macht seien, bringe er das Vereinigte Königreich um "eine Führungsrolle im Parlament". Welch "starre Bindung an Inkompetenz", klagt ein ehemaliger britischer Repräsentant in Brüssel.