Als im Januar 2012 der als „Gorilla-Affäre“ bekannte Korruptionsskandal in die Schlagzeilen kam, stand der Name Anna Bubeníková im Mittelpunkt der Abhörprotokolle des slowakischen Geheimdienstes, die im Internet veröffentlicht wurden. Sie musste von ihrem Amt als Direktorin des Nationalen Vermögensfonds, der sich unter anderem um die Privatisierungen kümmert, zurücktreten.
Ausgerechnet sie, ironisiert SME, soll heute die „Retterin des Euro“ sein. Wie der Fernsehsender TV Markíza enthüllte, wurde sie in eine Arbeitsgruppe der EU-Kommission berufen, die über die Privatisierungen in Griechenland wachen soll.
Anna Bubeníková sei im Juli 2011 vom ehemaligen slowakischen Finanzminister Ivan Mikloš vorgeschlagen worden, doch die neue, seit März amtierende Regierung, fordert nun, dass ihre Ernennung von der Eurogruppe „aus ethischen Gründen“ noch einmal überdacht werden solle, berichtet der Slovak Spectator.
Allerdings, notiert SME, hat es die slowakische Justiz bis heute nicht für nötig gehalten, Bubeníková zu befragen. Mit Ernüchterung schreibt die Tageszeitung, dass „es für die Troika [aus EU, EZB und IWF], sollte sie über Korruptionsverdacht gegenüber Bubeníková hinwegsehen, keinen Grund gibt, Griechenland die Hilfe zu verweigern“, denn schließlich:
Käme das Tempo der Privatisierungen in Griechenland auch nur an die Hälfte des slowakischen heran, dann gäbe es gute Chancen, den Euro zu retten. [...] Wie die „Gorilla-Akte“ belegt: Bubeníková ist sehr effizient. Vermögen in Höhe von 50 Milliarden zu verkaufen, müsste für sie ein Kinderspiel sein.