Anfälliger und weniger solidarisch

Veröffentlicht am 20 August 2012 um 13:39

Der letzte und einzige Euro-Staat, der noch die höchste Bonitätsnote AAA der internationalen Ratingagenturen für sich beanspruchen kann, zeigt erste Anzeichen von Schwäche. Wie La Croix berichtet hat sich Finnlands „Situation im zweiten Quartal mit einem Rückgang des BIP um ein Prozent verschlechtert“.

Hält die globale Konjunkturflaute weiterhin an, könnte [Finnland] in die Rezession eintauchen, warnt Finanzministerin Jutta Urpilainen. [...] Obwohl das Land mit einem Haushaltsdefizit von 0,8 Prozent des BIP ganz besonders solide Staatsfinanzen aufweist, ist Finnland anfällig für Schocks von außen. Finnlands Exportzahlen liegen bei 40 Prozent des BIP. Ein Drittel davon führt es in Länder der Währungsunion aus.

Für Helsinki ist es eine ganz neue Situation, die unter anderem auch dazu führt, dass es sich immer mehr vor den Rettungsmechanismen in Acht nimmt, von denen seine Partner der Eurozone Gebrauch machen wollen. „Finnlands Ministerpräsident Jyrki Katainen hatte im Juli unmissverständlich klargemacht, dass er gegen den Kauf von Staatsanleihen durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) ist“, betont die französische Tageszeitung.

Ferner beruft sich La Croix auf einen OECD-Experten, der daran erinnert, dass...

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die Finnen das Gefühl haben, die Bankenkrise der 1990er Jahre aus eigenen Kräften überwunden und ihre Staatsfinanzen wieder in Ordnung gebracht zu haben. Derzeit haben sie allerdings nicht den Eindruck, dass die südlichen Länder wirklich alles daran setzen, um [die Krise] zu überwinden.

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