Die Befürchtungen um die Stabilität der Eurozone und die Spannungen in Korea ziehen die Märke weiter nach unten, titelt die Financial Times. Der 25. Mai begann mit "steilen Abfällen der Kapitalmärkte in Asien und Europa und einem dramatischen Absturz zu Beginn des New Yorker Börsentages". Die Finanzzeitung erklärt, dass die Investoren gegenüber den relativ sicheren Anleihen der US-amerikanischen und der deutschen Regierung risikoreiche Anlagen billig abstoßen. Allerdings beobachtet Asien Europa nun mit mehr Vorsicht. Laut einer von Barclays Capital durchgeführten Umfrage "fürchten zwei Drittel der japanischen Investoren im Stillen, dass das jüngste Rettungspaket von 750 Milliarden Euro nicht 'allzu viel' Auswirkungen auf die Nöte der Eurozone haben wird". Noch schlimmer: Japan und China machen sich beide nicht nur um die portugiesische, italienische, irische und griechische Verschuldung Sorgen – "auch die deutschen Wertpapiere scheinen sie ziemlich zu beunruhigen". Hauptverantwortlich für diese Sorgen sind zum einen das stagnierende Wachstum in Europa, zum anderen die unvorhersehbare Politik der EU. Am Besorgniserregendsten ist aber, "dass die Funktionsweise der Eurozone einen unheimlichen Widerhall in den CDO-Finanzinstrumenten* auslöste, die die Banken zuzeiten des Kredit-Booms verschachert haben".
* CDO steht für Collateralized Debt Obligation und meint Finanzinstrumente, die mit forderungsbesicherten Wertpapieren und komplexen Derivaten auf Hypothekenbonds hinterlegt sind.