Die Europäische Kommission ermittelt gegen Gazprom. Der Energieriese wird verdächtigt, „in Mittel- und Osteuropa wettbewerbswidrig zu handeln“, enthülltAdevărul. Laut Zeitungsbericht will Brüssel herausfinden, ob Gazprom seine marktbeherrschende Stellung auf den vorgelagerten Gasversorgungsmärkten ausnutzt und seinen europäischen Konkurrenten damit den Zugang zu diesen versperrt. Gazprom wird unter anderem vorgeworfen, den freien Fluss von Gas zwischen einzelnen Mitgliedstaaten zu behindern und die Diversifizierung der Versorgung mit Gas zu hemmen. Seinen Kunden gegenüber hat Gazprom möglicherweise eine unlautere Preispolitik betrieben, indem es die Gaspreise an die Ölpreise gebunden hat, lautet ein weiterer Anklagepunkt.
In Deutschland beschreibt die Financial Times Deutschlanddie Ermittlungen der Kommission als:
eine weitere Eskalation im Gasstreit zwischen der EU und Russland. Die Europäer wollen die Abhängigkeit von russischen Gasimporten senken. Brüssel bemüht sich seit Jahren um mehr Wettbewerb – Ziel der Kommission ist ein Binnenmarkt, durch den Gas frei zwischen den EU-Mitgliedsstaaten fließen kann. Der Verdacht ist, dass Gazprom das gezielt verhindert.
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Ferner berichtet das Wirtschaftsblatt, dass „die EU-Staaten im Durchschnitt ein Viertel ihres Gases aus Russland beziehen“ und einige Länder Osteuropas von Gazprom „teilweise vollständig abhängig sind“. Auf diese Weise erwirtschaftet der Energieriese „knapp die Hälfte des Konzernumsatzes in Europa“.