Die Wahl des deutschen Präsidenten am 30. Juni lässt Angela Merkel Böses ahnen. Zahlreiche Politiker der Berliner Koalitionsparteien haben bereits ihre Unterstützung für Joachim Gauck, den Kandidaten von SPD und Grünen angekündigt, der dieses Wochenende zusätzlich auf sämtlichen Titelseiten der Presse Zuspruch fand. Er ist "der bessere Präsident",titelt heute auch der Spiegelunter dem Foto des ehemaligen Leiters der Stasiunterlagenbehörde, der zehn Jahre lang die Staatsverbrechen der DDR ans Licht holte. In Deutschland, wo ostdeutsche Stimmen in der Politik immer noch rar bleiben, sind Gauck alle Sympathien sicher. Der 1940 geborene ehemalige Pastor gehörte zu den Revolutionären, die die DDR in die Knie zwangen, wurde 1990 in die Volkskammer gewählt, gehört keiner Partei an und hat den Ruf eines unabhängigen, intellektuellen Kraftmenschen mit mehr als einem Quäntchen Eitelkeit. Angela Merkel, die Christian Wulff, einen Vollblut CDU-Politiker und internen Konkurrenten zum Kandidaten kürte, kann ernsthaft in Bedrängnis geraten, sollte Gauck das Rennen für sich entscheiden.
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