Öl, Gas und Gold gegen die Flaute

Veröffentlicht am 15 Oktober 2012 um 13:04

„Nur wenige wissen, dass das hochverschuldete Griechenland Öl besitzt. Momentan werden allerdings nur 2 000 Barrel pro Tag gewonnen, die etwa 0,5 Prozent des Eigenbedarfs abdecken“, schreibt Le Monde. Athen hat sich nun dazu entschlossen, die Öl- und Gasgewinnung zu fördern, nachdem mögliche Reserven bisher vernachlässigt wurden.

Vor einigen Monaten hat [die griechische Regierung] die Rohstoffgewinnung in drei verschiedenen Regionen ausgeschrieben. In Ioannina, in Epiros nahe der albanischen Grenze und im Ionischen Meer wurden in den 1990er Jahren Erkundungen und seismische Untersuchungen vorgenommen.

Die großen Ölkonzerne haben für diese Vorkommen, die auf 50 bis 100 Millionen Barrel geschätzt werden, wenig Interesse gezeigt. Dagegen ...

... setzt man seit den Gasfunden in Israel und Zypern alle Hoffnungen auf das weiträumige griechische Meeresgebiet in der Nähe von Kreta. Ein norwegisches Unternehmen (PGS, Petroleum Geo Services) wurde mit den seismischen Untersuchungen einer 220.000 Quadratkilometer großen Meereszone beauftragt, die 18 Monate dauern sollen.

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Eine weitere „selten gute Nachricht“ für das krisengeschüttelte Land: „Griechenland wird zum wichtigsten Goldproduzenten Europas“, meldet La Tribune. Der Wirtschaftszeitung zufolge besitzt Griechenland bereits ein „großes Potential an Minen“ (Bauxit, Nickel).

Griechenland könnte bis 2016 zum wichtigsten Goldproduzenten in Europa werden und damit Finnland überholen, welches sich auf Platz 40 der weltweiten Produktion befindet.

Der Grund dafür ist paradoxerweise die Wirtschaftskrise, denn seit ihrem Ausbruch beschleunigt Athen die Bohrgenehmigungsverfahren für Bodenschätze. Zuvor war die griechische Politik “weitestgehend auf Klientelismus aufgebaut“. Die Projekte der kanadischen Minengesellschaft Eldorado Gold und der australischen Minengesellschaft Glory Resources haben die Lizenzen erhalten und dürften die griechische Goldproduktion „2011 sprunghaft auf 16 000 Unzen [1 Unze = 31,1g] und 2016 auf 425.000 Unzen ansteigen lassen“ und damit zahlreiche Arbeitsplätze schaffen.

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