„Ein Zinssatz versteckt einen anderen. Und Skandale ebenso“, witzelt Le Figaro und berichtet von Informationen des Wall Street Journals, nach denen „die EU-Kommission plant, mehrere Geldinstitute wegen versuchter Absprachen bei der Festlegung des Euribor-Zinssatzes zu verklagen.“
Zwischen Mitte 2005 und Mitte 2008 hätten sich skrupellose Trader mit Kollegen aus der Finanzverwaltung abgesprochen, um die Zinssätze zu erhöhen oder zu senken, je nachdem, was für die Anlagen am günstigsten schien. Dem gegenüber fragt sich Brüssel, ob hier Betrug und eine Verletzung der Wettbewerbsbestimmungen vorliegt.
Die französische Tageszeitung erinnert daran, dass seit Oktober 2011 gegen „ein gutes Dutzend Bankhäuser ermittelt wird, darunter Société Générale, Crédit Agricole, HSBC und die Deutsche Bank.“ Die Information des amerikanischen Wirtschaftsblatts sei —
... ein Paukenschlag für den Europäischen Bankenverband EBF, der für Euribor verantwortlich ist und der meinte, dass mit einem Panel von 43 Geldinstituten der europäische Referenzsatz gegenüber dem seines „kleinen“ britischen Bruders [Libor vereint 18 Bankhäuser] besser [vor Manipulationen] geschützt sei.
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