„Die Geburtenrate sinkt von 2008 bis 2011 in 15 von 22 untersuchten und vergleichbaren europäischen Ländern“: Dieses Fazit des Instituts für Demographie in Wien, zitiert von Le Figaro, ist unwiderruflich. Europas Krise trifft die Geburtenrate des Alten Kontinents mit voller Wucht, insbesondere in den südlichen Ländern der Eurozone.
Die europäische Krise hat einen direkten, tieferen Einfluss auf die Geburtenzahlen, die in Griechenland (1,43 Kinder pro Frau), Portugal (1,35), Spanien (1,36) und Irland (2,05) zurückgehen.
Die französische Tageszeitung unterscheidet hier die Fälle Frankreich und Deutschland, zwei Ausnahmen in Europa, doch aus verschiedenen Gründen. Selbst als die europäische Geburtenrate in den drei Aufschwungjahren vor der Krise stark zunahm —
... war dieser Anstieg in Deutschland nie zu verzeichnen. Frankreich ist ebenfalls ein Sonderfall, denn dort stieg die Geburtenrate innerhalb von zehn Jahren von 1,8 auf 2, trotz der Krise, aufgrund einer großzügigen Familienpolitik.
Das Beste vom europäischen Journalismus jeden Donnerstag in Ihrem Posteingang!
Das Wiener Institut warnt vor der Gefahr für die Erneuerung der Generationen in Griechenland, Spanien und Portugal:
In Griechenland nahm die Anzahl der Abtreibungen im Jahr 2011 um 50 Prozent zu, eine beunruhigende Entwicklung. In Portugal fiel die Geburtenzahl 2012 auf 90.000, den niedrigsten Stand seit 60 Jahren.
Der Korrespondent des Figaro in Spanien bemerkt zudem:
Wenn sich nichts ändert, könnte das Land in den nächsten 40 Jahren über zehn Prozent seiner Bevölkerung einbüßen.