Die Politik nach dem Zuckerbrot und Peitsche-Modell, das die EU dem Balkan gegenüber praktiziert macht nicht nur Glückliche, warnt Hido Biscevic, Generalsekretär des regionalen Kooperationsrats, einer teils von der EU finanzierten Institution, die mit der Entwicklung der Region beauftragt ist. In einem Interview mit dem Volkskrant sagt der ehemalige [Vjesnik](http://www.vjesnik.hr/html/2009/06/26/)-Chefredakteur, Staatssekretär und Botschafter, dass "die Frustration in den westlichen Balkanländern mit jeder Verzögerung des Beitrittsprozesses steigt". Der "Zucker" verliere zudem nach und nach seine Reize. Biscevic nennt als Beispiel Kroatien, dessen Beitritt wegen des territorialen Konflikts mit Slowenien in Frage gestellt ist. "Ich hätte mir gewünscht, dass die EU-Kommission mehr für eine Einigung zwischen Slowenien und Kroatien getan hätte", bedauert der Diplomat. Die EU erlaubt folglich, dass "ein Mitgliedsstaat wegen eines bilateralen Problems gegen einen Beitritt votiert. Das ist kein sehr vorteilhaftes Bild." Für Biscevic liegen die Dinge einfach: "Wenn die EU nur Frust hervorruft, dann werden sich die Verantwortlichen Stellen auf dem Balkan eben um andere Themen kümmern."
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