„Laut einer Untersuchung der EU-Kommission haben sich dreizehn Großbanken abgesprochen, um Konkurrenten vom billionenschweren Derivatemarkt fernzuhalten“, berichtet EUobserver. Dies gehe aus einer großangelegten EU-Untersuchung über die Praxis der Großbanken hervor.
Der EU-Bericht gibt an, dass einige Banken — darunter BNP Paribas, Deutsche Bank und die Royal Bank of Scotland —, welche Branchenorganisationen wie beispielsweise die International Swaps and Derivatives Association kontrollierten, sich abgesprochen hätten, um Konkurrenten Lizenzen vorzuenthalten, die es letzteren ermöglicht hätten, sich ihren Teil vom 10-Billionen-Markt der Kreditausfallversicherungen (CDS) zu sichern. Das Nachrichtenportal berichtet weiter:
Die Banken hätten mutmaßlich ihre Stellung genutzt, um zu verhindern, dass die Deutsche Börse und die Chicago Mercantile Exchange Lizenzen für den CDS-Markt bekommen. Beide Börsen seien zwischen 2006 und 2009 vom Markt ausgeschlossen worden, ein Zeitraum, in den das Ende des Kredit-Booms sowie der Anfang der Finanzkrise [September 2008] fallen.
Der Vizepräsident der EU-Kommission und EU-Kommissar für Wettbewerb Joaquin Almunia erklärte, dass die Banken „die Entstehung eines Börsenhandels dieser Finanzprodukte verzögert hätten, weil sie um ihre Einnahmen fürchteten“.
Sollten sich die Schlussfolgerungen des Berichts bestätigen und die Banken Anti-Trust-Bestimmungen verletzt haben, könnte die EU-Kommission gegen die schuldigen Unternehmen Strafen in Höhe von bis zu 10 Prozent ihres Jahresumsatzes verhängen.