„Für Provisionen gestorben?“ fragt sich L’Humanité angesichts der jüngsten französischen „Staatsaffäre“. Acht Jahre nach dem Attentat vom 8. Mai 2002, bei dem elf französische Ingenieure der Marine-Werft DCN in Pakistan getötet wurden, richtet sich das Augenmerk der Ermittlung auf die seit langem von den Opferfamilien vertretene These. Die Explosion stünde in Zusammenhang mit möglichen „Retrokommissionen [eine illegale Praxis, bei der der Verkäufer hohe Kommissionen an Mittelsmänner zahlt, um später einen Teil der Summe selbst einzubehalten], die beim Verkauf von U-Booten an Pakistan gezahlt worden seien, um damit die Präsidentschaftskampagne von Edouard Balladur [gegen Jacques Chirac 1995] zu finanzieren, dessen Sprecher Nicolas Sarkozy war“, schreibt die kommunistische Tageszeitung. Die Familien der Opfer vermuten, dass der Anschlag von Karachi durch die von Präsident Chirac verordnete Einstellung der versprochenen Zahlungen ausgelöst wurde.
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