Wie De Volkskrant berichtet löst ein jüngster Aufruf des ehemaligen EU-Kommissars Frits Bolkestein heftige Diskussionen aus: Die jüdisch-orthodoxen Niederländer sollen das Land verlassen und „in die USA oder nach Israel auswandern“, weil es in ihrem Land „keine Zukunft für sie gebe“. Die Tageszeitung weist darauf hin, dass die Äußerungen des ehemaligen Vorsitzenden der Liberalen in einem den niederländischen Juden gewidmeten Buch mit dem Titel Het Verval (deutsch: Der Niedergang) von Manfred Gerstenfelds zitiert und am Vortag von der Tageszeitung De Perswiederholt wurden. Das Blatt unterschlug jedoch das Adjektiv „orthodox“. Bolkestein fügte dort hinzu, dass die Bedrohung für die niederländischen Juden von den marokkanischen Einwanderern ausgehe, die schlecht integriert und von Grund auf antisemitisch seien. Es ist nicht das erste Mal, dass Bolkestein – dessen Name die berühmte Dienstleistungsrichtlinie trägt – im Zentrum der Auseinandersetzungen steht, fügt De Volkskrant hinzu. Seine jüngsten Äußerungen wurden von der israelischen Presse aufgegriffen, die auch über die Reaktion des Populisten-Chefs Geert Wilders berichtet. Auf seiner gegenwärtigen Israel-Reise erklärte dieser, dass „es die antisemitischen Marokkaner sind, die auswandern sollten“.
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