Das höchste türkische Gericht bestätigt mit seinem Urteil vom 9. Oktober die Verurteilung zu Haftstrafen für 237 der knapp 300 Angehörigen der Armee. Die Militärs – mehrere davon mit sehr hohen Rängen – wurden in erster Instanz für schuldig befunden, im Jahr 2003 einen Militärputsch gegen die islamisch-konservative Regierung unter Recep Tayyip Erdoğan geplant zu haben, wie Radikal berichtet.
Die Aktion wurde „Balyoz“ (türkisch für „Vorschlaghammer“) genannt und sah eine Reihe von Anschlägen auf Moscheen in Istanbul vor. Dadurch sollte ein Eingriff der Armee ausgelöst und Erdoğans Partei von der Regierung vertrieben werden.
In ihrem Leitartikel schreibt die Tageszeitung, das Gericht habe auch den Freispruch von 34 weiteren Personen bestätigt.
In einem Land, in dem alles entweder schwarz oder weiß ist, mildert das Grau, das aus dieser Entscheidung hervorgeht, ein wenig die Tendenz zur systematischen Polarisierung.