CDU, CSU oder SPD? Welche der großen Parteien Deutschlands ist bereit, Edward Snowden den deutsch-amerikanischen Beziehungen zu opfern? Zahlreiche Prominente setzen sich dafür ein, dass dem ehemaligen NSA-Mitarbeiter in Deutschland Asyl gewährt werde.
Doch am 3. Oktober unterstrich Kanzlerin Angela Merkel erneut, dass „das transatlantische Bündnis für Deutschland von überragender Bedeutung ist.” Auch die SPD sorge sich heute, schreibt die TAZ, in erster Linie um „die deutsch-amerikanische Beziehung.“ Dabei hatte SPD-Chef Sigmar Gabriel als Oppositionführer noch „Zeugenschutz für den Informanten gefordert“.
„Die Bundesrepublik sieht sich als moralische Gesellschaft, kommentiert die TAZ:
Die Deutschen stehen gern, etwas mehr als andere Europäer, auf der richtigen Seite, jedenfalls, wenn es nicht mit allzu vielen Unbequemlichkeiten verbunden ist. [...] Im Fall Snowdon geht es also um Moral — aber die kostet. Sie kann sogar ziemlich teuer werden. Wenn die Bundesreigierung Snowden Asyl gewähren würde, [...] bekäme sie ein Problem. Berlin würde fortan zu den Gegnern der USA zählen.