„Dein Nachbar fährt zur Krampfaderbehandlung in die Slowakei. Ein Deutscher und ein Tscheche warten auf einen Termin bei einem polnischen Augenarzt.“ So beschreibt Gazeta Wyborcza, was EU-Abgeordnete den „Medizinischen Schengen-Raum“ getauft haben. In den kommenden drei Jahren soll er gemäß der neuen Richtlinie zur grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung geschaffen werden, die das Europäische Parlament am 19. Januar beschlossen hatte. Nach den neuen Regelungen können Patienten ärztliche Behandlungen in anderen EU-Ländern oder privaten Gesundheitseinrichtungen in Anspruch nehmen. Einen Teil der dabei anfallenden Kosten können sie sich zurückerstatten lassen. Dziennik Gazeta Prawna führtfolgendes Beispiel an: Ein polnischer Patient, der in Großbritannien 2959 Euro für eine Operation des Grauen Stars bezahlt, kann sich 1.415 Euro (die Kosten für die Operation) zurückzahlen lassen. Nach Angaben der Europäischen Kommission machen grenzüberschreitende medizinische Behandlungen gerade einmal ein Prozent der zehn Milliarden Euro aus, die Patienten jedes Jahr in der EU ausgeben.
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