Warschau startet umstrittene Rentenreform

Veröffentlicht am 25 Januar 2011 um 11:30

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„Haushalt spart auf Kosten der Rentner“, titelt Dziennik Gazeta Prawna nach Ankündigung der radikalsten Rentenreform in Polen seit elf Jahren. In dem bestehenden teils privaten und teils öffentlichen Rentensystem zahlen die Polen 7,3 Prozent ihres Bruttoeinkommens in private Rentenfonds (OFE) und 12,3 Prozent in die öffentliche Sozialversicherung (ZUS). Um einer Zahlungsunfähigkeit vorzubeugen, kappt die polnische Regierung die Beitragszahlungen für OFEs auf 2,3 Prozent und schichtet sie auf die öffentlichen Versicherungsträger um. Laut der Regierung sichere dies in Zukunft höhere Renten, doch Experten zeigen sich skeptisch. „Das schon komplizierte System wird noch komplizierter. Auf der einen Seite müssen die Staatsfinanzen in den Griff gekriegt werden, auf der anderen Seite müssen die Rentner beruhigt werden“, schreibt das Blatt aus Warschau und schätzt, dass die im April in Kraft tretende Umschichtung Einsparungen in Höhe von 1,2 Prozent des BIP ermöglichen wird.

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