„Ruby: Berlusconi vor Gericht“, titelt La Repubblica, nachdem am Vortag die Mailänder Ermittlungsrichterin entschieden hatte, dass die Beweislage ausreichend sei, um ein Verfahren über Amtsmissbrauch und Umgang mit der damals noch minderjährigen Prostituierten Karima El-Mahroug, besser bekannt als „Ruby Rubacouri“, anzustrengen. Der Regierungschef wird sich in einem Schnellverfahren verantworten müssen, Prozessbeginn ist am 6. April. Berlusconi wird zudem vorgeworfen, Druck auf den Polizeichef ausgeübt haben, als „Ruby“ im vergangenen Mai wegen Diebstahls verhaftet wurde. Es seien „gravierende Delikte“, meint Ezio Mauro, der Chefredakteur der linksgerichteten Tageszeitung. Für die politische Krise, die dieser Prozess hervorrufen könnte, gäbe es nur eine Lösung: „Wahlen, auf dass die Bürger urteilen.“ Im Corriere della Sera hingegen meint der konservative Publizist Sergio Romano in seinem Leitartikel, dass Berlusconi trotz des Prozesses im Amt bleiben solle, um „zu vermeiden, dass die Legislaturperiode in einem Gerichtssaal endet“ und deutlich zu machen, dass „Politik nicht in Gerichtsgebäuden, sondern in Parlamenten und Wahllokalen gemacht wird.“
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