„Polnisch-litauische Beziehungen am Nullpunkt angelangt“, kommentiert Rzeczpospolita die Änderung des Unterrichtsgesetzes, die Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaitė am 30. März unterzeichnete. Die Situation der 200.000 in Litauen lebenden Polen verschlechtert sich dadurch zunehmend, berichtet die Tageszeitung auf ihrer Titelseite. Mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes am 1. Juli werden bestimmte auf Litauisch unterrichtete Schulfächer (wie litauische Geschichte und Geografie) in Minderheitenschulen zu Pflichtveranstaltungen. Für Bildungsminister Gintaras Steponavičius musste diese Maßnahme ergriffen werden, um die „polnische Minderheit in Litauen besser zu integrieren“. Laut dem neuen Gesetzestext muss in schülerarmen Orten mit zwei Schulen, von denen eine in einer Minderheitssprache unterrichtet, eine Einrichtung geschlossen werden. Das könnte das Ende von mehr als der Hälfte der 116 polnischen Schulen in Litauen nach sich ziehen, befürchtet Rzeczpospolita.
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