„Wie Lukaschenko Milliarden verdiente“, titelt Rzeczpospolita über das von WikiLeaks enthüllte Geheimdokument der US-Botschaft in Minsk, in dem das Vermögen des weißrussischen Präsidenten auf neun Milliarden Dollar geschätzt wird. „Damit ist er den zehn reichsten Männern Europas dicht auf den Fersen“, schreibt die Warschauer Tageszeitung. Momentan kann jedoch „niemand etwas beweisen“: Offiziell hat Alexander Lukaschenko 2010 nur 22.500 Euro verdient. Die von Rzeczpospolita zitierten russischen Experten sind davon überzeugt, dass der weißrussische Staatschef seine „Ersparnisse“ auf ausländischen, unter fremden Namen laufenden Konten versteckt und einen Großteil in „sichere Auslandsanleihen“ investiert hat.
Lukaschenko wies diese Anschuldigungen mit Humor zurück und erklärte den Journalisten, dass er „ihnen 99 Prozent überlasse und nur 1 Prozent verlangt“, wenn sie das versteckte Geld finden. „Frauen bekommen etwas mehr als Männer“, witzelte der Mann, dessen Armbanduhr rund 10.000 Euro wert ist und der mehrere Luxus-Wohnsitze in den Nationalparks des Landes sein Eigentum nennt. Lukaschenkos Vermögen stamme aus zwei staatlichen Institutionen, die von ihm und nur von ihm kontrolliert werden: der Reservefonds und der Hilfshaushalt des Präsidenten. In den ersten fließen die Gewinne aus Waffengeschäften, in den zweiten unter anderem die Profite der staatlichen Lottogesellschaft.