Der berühmte Satz von Giuseppe Tomasi di Lampedusa– „Alles muss sich ändern, damit alles gleich bleiben kann“ – hat sich in Lampedusa als falsch erwiesen, schreibt die Gazeta Wyborcza. Während in Tunesien und Libyen die Revolution wütet, hat „die alptraumhafte Welle unglücklicher Migrantenfamilien“ die italienische Insel mit der Kraft eines Tsunami getroffen und die Situation ist heute „tragisch“. „Lampedusa ist zum Maßstab für die begrenzten Möglichkeiten Europas hinsichtlich illegaler Einwanderung und Asylpolitik geworden“, stellt die Tageszeitung fest und betont, dass die für die Kontrolle der EU-Außengrenzen zuständige Agentur Frontex über keine eigenen Mittel verfügt und statt dessen bei den Mitgliedsstaaten Polizeikräfte und Geldmittel anfordern muss. Was diese Themen betrifft, ist Europas Solidarität, gelinde gesagt, sehr beschränkt. Die Bürokratie in Brüssel hat sich mehrfach als „hilflos“ oder als vom guten Willen der Mitgliedsstaaten abhängig herausgestellt. „Einer der [EU]-Spitzenpolitiker sagte kürzlich, die Migranten sollten wieder nach Hause geschickt werden. Wozu? Damit man sie am nächsten Tag wieder „begrüßen“ kann? Warum ertränkt man sie nicht gleich?“, fragt dieGazeta Wyborcza da ironisch.
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