Das am 11. April im Rahmen einer internationalen Tagungpräsentierte erste Gutachten zu Stickstoff in Europa (European Nitrogen Assessment, ENA) macht deutlich: „Europa erstickt am Stickstoff“, wie Público berichtet. „Für die Gesundheit der Menschen“ sei das Vorhandensein dieses chemischen Stoffs „ein echtes Problem und kostet jeden Europäer zudem jährlich zwischen 150 und 750 Euro“, schreibt die Tageszeitung aus Madrid. Die wichtigsten Emissionsquellen seien landwirtschaftliche Düngemittel, Verkehrsmittel und die Industrie, berichtet die Zeitung weiter. Am problematischsten sei der hohe Anteil an reaktivem Stickstoff, weil dieser „die Ökosysteme und die Artenvielfalt bedroht, sowie die Treibhausgasbilanz durcheinanderbringt“, betont Mark Sutton, Direktor des ENA. Público fügt hinzu, dass die seit dem Göteborg-Protokollvon 1999 ergriffenen Maßnahmen zur Emissionskontrolle „in der EU seit den 1980er Jahren zu einer leichten Abnahme der Stickstoff-Verschmutzung“ geführt haben. Laut der ENA ist dies jedoch „unzureichend“. Wie in einem von der Tageszeitung zitierten Artikel aus der wissenschaftlichen Zeitschrift Natureangegeben, könnte der Überschuss an Stickstoff und Ammoniak „die Lebenserwartung von mindestens der Hälfte der Europäer um sechs Monate reduzieren“.
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