„Es wird immer mehr Sterbehilfe geleistet“ titelt Le Soir. „Seit 2002 und dem Inkrafttreten des Sterbehilfe-Gesetzes, welches in bestimmten Fällen die Euthanasie entkriminalisiert, wurde noch nie soviel aktive Sterbehilfe geleistet“, erklärt die belgische Tageszeitung, welche die Statistiken der föderalen Kontrollagentur einsehen konnte. Mit mehr als 85 deklarierten Fällen pro Monat wird die Zahl der Todesfälle durch Euthanasie 2011 die Zahl der Tausend übersteigen. Im vergangenen Jahr wurden 954 Fälle gezählt. Die Mehrheit der Patienten ist männlich und im Alter zwischen 60 und 79 Jahre. Bei acht von zehn Fällen handelt es sich um Krebskranke.
„Sonderbar“ sei, so Le Soir, dass 84 Prozent der Fälle auf flämisch deklariert würden „was bedeutet, dass die frankophonen Ärzte entweder weniger Fälle melden oder durchführen.“ Ohne darüber ein Urteil zu fällen, stelle sich die Kontrollkommission Fragen über „die Unterschiede bei der Information von Ärzten und Patienten, sowie zu den soziokulturellen Unterschieden hinsichtlich der medizinischen Praxis beim Lebensende.“