„Die Stunde der Wahrheit für Südeuropa”,titelt La Tribune bezüglich der drei unter Druck stehenden „Club Med”-Länder. Zum einen muss Griechenland, aufgefordert von den Experten der Troika (Europäische Kommission, EZB, IWF), das Budget für 2012 festlegen, bevor weitere Hilfe geleistet werden kann. Bis dahin hat die Troika beschlossen, ihre Beobachtermission auf Eis zu legen. Spanien hatte am 2. September mit der Verabschiedung der „goldenen Regel”, die das Prinzip des Haushaltsausgleiches in die Verfassung aufnimmt, eine „Vertrauensbotschaft an Europa gerichtet”. „Außer bei einer Kehrtwende” braucht es zur Umsetzung der spanischen Reform nur noch die Abstimmung im Senat in der kommenden Woche, unterstreicht die Tageszeitung. In Italien schließlich fordern der Präsident der EZB Jean-Claude Trichet und die italienischen Unternehmer von Silvio Berlusconi, ein Sparprogramm zur Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit des Landes zu verabschieden. „Nach der Abreise der mit der Überwachung von Athen beauftragten internationalen Troika am Freitag [2. September] wird der auf den Ländern Südeuropas lastende Druck, ihre Programme zur Haushaltskonsolidierung glaubwürdig zu machen, noch größer werden. Ohne diese Haushaltsanpassungen, kommentiert La Tribune, wird es für die Regierungen der ‚Gläubigerländer’ unmöglich sein, das europäische Abkommen von ihren Parlamenten abgenickt zu bekommen. Ein wahrer Wettlauf mit der Zeit hat begonnen: zwischen den Märkten, die nicht eine Sekunde lang glauben, dass Griechenland eines Tages seine Schulden zurückzahlen kann und den Demokratien der Eurozone, die versuchen, die Wirtschafts- und Währungsunion zu retten".
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