Rzeczpospolita vom 8. September 2009

Polen schließt den Immigranten die Tür

Veröffentlicht am 8 September 2009 um 13:56
Rzeczpospolita vom 8. September 2009

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Inoffiziellen Quellen zufolge, zitiert von der Rzeczpospolita, weigert sich Polen, illegale Einwanderer aufzunehmen, die jedes Jahr an italienischen, spanischen bzw. griechischen Stränden an Land gehen. Der italienische Außenminister Franco Frattini forderte vor Kurzem, dass alle EU-Staaten die Kosten für diese illegalen Einwanderer mittragen oder einen Teil von ihnen auf ihrem Staatsgebiet aufnehmen. "Polen glaubt, dass solche Mechanismen auf Freiwilligkeit beruhen sollten. Wir können, falls wir es beschließen, zum Beispiel ein paar Hundert Flüchtlinge aus dem Irak aufnehmen, aber als ein noch nicht voll entwickeltes Land können wir es uns nicht leisten, irgendwelche vordefinierten Quoten an Einwanderern aufnehmen zu müssen", teilte Jakub Wiśniewski vom Amt des Komitees für europäische Integration (UKIE) der Warschauer Tageszeitung mit.

Die Rzeczpospolita fügt hinzu, dass Polen auch mit der neuesten Idee der EU-Kommission nicht einverstanden ist, nämlich dass die Mitgliedsstaaten ihre Grenzen für Flüchtlinge aus kriegserschütterten Ländern öffnen und sie gerecht unter sich aufteilen sollen. "Brüssel hofft, durch die Möglichkeit der legalen Einreise in die EU die Anzahl der verzweifelten, illegal einwandernden Flüchtlinge zu reduzieren", schreibt die Rzeczpospolita. Das Problem ist, dass sich die Länder, die mit illegaler Masseneinwanderung nur wenig Erfahrung haben, dieser Lösung widersetzen. Laut dem polnischen Amt für Rückführung und Ausländer hat Polen letztes Jahr nur 186 Menschen Asyl gewährt.

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