Die vor sechs Jahren zur Verstärkung der EU-Grenzkontrollen gebildete Agentur Frontex steht heute im Visier der Menschenrechtsorganisationen und wird beschuldigt, in ihren Auffanglagern illegale Einwanderer misshandelt zu haben, so schreibt die Lissaboner Tageszeitung i. Laut einem Bericht über die Bedingungen von Verwahrungseinrichtungen für Migranten in Griechenland, den die Human Rights Watch am 21. September veröffentlichte, verstößt das Vorgehen von Frontex gegen die Charta der Grundrechte. So werden etwa im Migrantenlager im griechischen Fylakio unbegleitete Kinder zusammen mit Erwachsenen in überfüllte, fürchterlich stinkende Zellen gesteckt, denen sich die Wächter nur mit chirurgischen Gesichtsmasken nähern. “Es ist eine bedauerliche Unvereinbarkeit: Einerseits urteilt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ganz deutlich, dass der Transfer von Migranten in die griechischen Lager ihre Grundrechte verletzt, andererseits schickt Frontex – ein Exekutivorgan der EU – sie bewusst dorthin”, erklärt Bill Frelick, Leiter des Flüchtlingsprogramms bei Human Rights Watch.
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