CIA Folterbericht

„Tag der Schande für Amerika“

Veröffentlicht am 11 Dezember 2014 um 15:10

Die britische und polnische Presse verurteilt einstimmig die Folterpraktiken, die der Bericht des US-Senats ans Licht gebracht hat.

The Independent hebt hervor, dass die CIA nach den Anschlägen des 11. September auf der ganzen Welt Haftanstalten geschaffen hat. In diesen Gefängnissen hat die CIA mutmaßliche Terroristen inhumanen Befragungsmethoden unterzogen. Die mitte-links Tageszeitung fügt hinzu, dass

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der Bericht die CIA auch beschuldigt, weit mehr als nur jene vom Justizministerium erlaubten „verschärften Techniken“ angewendet zu haben, und wiederholt die Unwahrheit über die wahrhaften Vorgänge gesagt zu haben.

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„CIA Agenten ‚müssen verfolgt werden’“, liest man auf der Titelseite der The Times. In der Tat verlangt die UNO, dass die Verantwortlichen der Gräueltaten „vor ein Gericht kommen.“ Amnesty International nannte den Bericht eine „Alarmbotschaft für Amerika.“ Das konservative Blatt betont die Grausamkeit der Taten und schreibt, dass der Text

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ungefilterte Details darüber offenbart, wie gefesselte Häftlinge, die an Schlaf gehindert wurden, Befragungen über sich ergehen lassen mussten, die sich Wochen in die länge zogen und die beteiligten Agenten zum Weinen brachten.

In Polen, wo die Existenz eines CIA-Lagers kein Geheimnis mehr ist, fragt sich Rzeczpospolita, welche Konsequenzen der Bericht – eine „Bombe“ – auf das Image der CIA und der USA haben wird. Noch dazu wurde der Bericht zu einer Zeit veröffentlicht, in der sich Washington als „Leader einer Koalition“ gegen die neo-imperialistischen Tendenzen Russlands und den Aufstieg der Organisation Islamischer Staat (IS) beweisen muss. Die Warschauer Tageszeitung betont, dass

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dieser Bericht für Polen wichtig ist, da sich eines der Gefängnisse der CIA, in denen die Befragungen stattfanden, in Polen befand. Der Bericht deckt auf, dass die CIA mit dem Land X (unseren Informationen zufolge handelt es sich um Polen) in Konflikt über die steigenden Gefangenenzahlen geraten ist. Das Land X sollte „flexibler werden“, nachdem es mehrere Millionen Euro als Gegenleistung erhalten hat.

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