100 Tage nach dem EU-Beitritt Kroatiens am 1. Juli zieht Večernji list eine eher durchwachsene Bilanz.
Die konservative Tageszeitung bedauert „die Androhung von Sanktionen”, zu der es im Kontext der „Lex Perković’”-Affäre um das veränderte Gesetz zum europäischen Haftbefehl gekommen war. Zudem weist die Tageszeitung darauf hin, dass „die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit Kroatiens als spekulative Anlage eingestuft und folglich herabgestuft haben, anstatt für günstige Kredite [zu sorgen]. Zwar gibt es keine Zölle mehr, doch die Preise sind gleichgeblieben. Zudem haben die Visumsbestimmungen Tausende türkische, russische und ukrainische Touristen verjagt”. Hinzukommt, dass Kroatien „aufgrund seines explodierenden Haushaltsdefizits von der Union überwacht wird”.
Als einzig positive Aspekte vermerkte Večernji list „die einfacheren Grenzübergänge und die billigeren Telefongespräche”.