Die Präsidenten der Europäischen Kommission, des Rates und des Parlaments und 27 Staats-und Regierungschefs sind nach Oslo gereist, wo der EU der Friedensnobelpreis verliehen wird. „Noch nie ist eine solch große Delegation nach Oslo gekommen“, berichtet die Tageszeitung, die ihre Titelseite mit einer Karikatur von Joris Snaet schmückt.
Gedränge in Oslo – De Standaard
Verdient die EU den Friedensnobelpreis obwohl sie „auf Kriegsschauplätzen weltweit stärker engagiert [ist] denn je“? Die Tageszeitung pazifistischer Tradition befragte neun europäische Soldaten, die im Balkan, im Kongo und im Nahen Osten im Einsatz waren. Während die einen antworteten, dass die EU den Preis ihrer Meinung nach verdient hat, erklärten andere, dass „andere mehr für den Frieden unternommen haben“.
Frieden schaffen mit Europas Waffen – Frankfurter Rundschau
„Farce“ oder „verdiente Anerkennung“? Die belgische Tageszeitung fragt sich, unter welchen Bedingungen am 12. Oktober entschieden wurde, dass die EU den Friedensnobelpreis bekommt. Während nur einer von vier befragten Norwegern mit der Entscheidung der Nobelpreis-Jury einverstanden ist, erinnert der Vorsitzende des Nobelkomitees, Thorbjorn Jagland, daran, dass „die Entscheidung nicht schwer fiel und einstimmig beschlossen wurde“.
Hinter den Kulissen eines umstrittenen Nobels – La Libre Belgique
Nach dem Vertrauensverlust seiner Partei kündigte Regierungschef Mario Monti seinen baldigen Rücktritt an. Monti will sein Amt aufgeben, sobald das Parlament den Haushalt 2013 verabschiedet hat, voraussichtlich also noch vor Weihnachten. Im Anschluss daran werden Mitte Februar vorgezogene Wahlen stattfinden. Berlusconi gab bereits bekannt, dass er für die separatistische Lega Nord kandidieren wird. Dieses unerwartete Comeback ließ italienische Anleihe-Erlöse in schwindelerregende Höhen schnellen. Monti spielt dagegen mit dem Gedanken, sich für eine Koalition der politischen Mitte aufstellen zu lassen, um auch in Zukunft für Stabilität zu sorgen.
Monti, die Krise erschüttert Europa – La Stampa
Nachdem Silvio Berlusconi bekanntgab, abermals für das Amt des Ministerpräsidenten zu kandidieren, kündigte Mario Monti seinen Rücktritt an. Damit „droht zunächst Italien und anschließend die ganze Euro-Zone im Chaos zu versinken“, befürchtet die Tageszeitung.
Die Rückkehr der Mumie – Libération
Auf ihrem Sonderparteitag machten die SPD-Abgeordneten Peer Steinbrück mit 93,5 Prozent der Stimmen zu ihrem Kanzlerkandidaten. Er soll Angela Merkel im September 2013 herausfordern. In seiner Bewerbungsrede verspricht der ehemalige Bundesfinanzminister, der dem rechten Flügel seiner Partei angehört, „ein nationales Wohnungsbauprogramm und gut begründete Steuererhöhungen, warnt vor Parallelgesellschaften oben und unten und lockert das Rauchverbot — für Helmut Schmidt“.
Sensation: Steinbrück Sozialdemokrat! – Die Tageszeitung
Das Unternehmen AB Facility hat den Auftrag erhalten, die Immobilien des Innenministeriums zu verwalten, darunter auch die Büros der Antikorruptions-Einheit der Polizei. Dabei gehört gerade dieses Unternehmen zur Finanzgruppe Penta, die in den Korruptionsskandal „Gorilla-Affäre“ verstrickt ist, der Anfang des Jahres enthüllt wurde. Nachdem die Presse nachfragte, versicherte der Minister, den Vertrag erneut zu prüfen.
Gorilla hielt Penta nicht auf – SME