Eine Woche vor dem Treffen der europäischen Arbeits- und Beschäftigungsminister am 9. Dezember 2013 hat die französische Regierung die Europäische Kommission gebeten, ihre Richtlinie über die Entsendung von Arbeitnehmern zu überprüfen. Der Grund: Sie ermöglicht es Unternehmen, ihre Angestellten in Abhängigkeit der Einstellungsbedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu versetzen, wodurch das Sozialdumping innerhalb der Europäischen Union explodiert.
Libération listet die zentralen Streitpunkte auf, über die sich die achtundzwanzig EU-Mitgliedsstaaten uneinig sind:
Die 1996 eingeführten Regelungen, die den EU-Bürgern erlauben, in einem anderen Land zu arbeiten, werden heutzutage schändlich umgangen: Die Richtlinie zur sogenannten Entsendung von Mitarbeitern, die zum Ziel hatte, die Versetzung von Angestellten innerhalb der Union zu regeln, hat sich in Krisenzeiten zu einem von bestimmten Unternehmen missbrauchten Kostensenkungs-Werkzeug entwickelt. Betroffen sind vor allem das Baugewerbe und der Nahrungsmittelsektor.
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In ihrem Leitartikel erinnert die Tageszeitung daran, dass...
...wieder einmal bewiesen wurde, dass das wirtschaftliche Europa ohne ein soziales Europa einfach nicht mehr lebensfähig ist, und – was noch viel schlimmer ist – das derzeitige Europa nicht nur das Projekt eines politischen Europas gefährdet, sondern auch zahlreiche [europäische] Nationen bedroht.