Die EU-Kommissarin für Innenpolitik, Cecilia Malmström, und der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu unterzeichneten am 16. Dezember in Ankara ein Abkommen, laut welchem die über türkisches Staatsgebiet illegal in die EU eingereisten Migranten von Ankara wieder aufgenommen werden sollen. Diese Unterzeichnung war die Bedingung dafür, dass die Visumspflicht für türkische Staatsbürger bis spätestens 2017 aufgehoben wird.
Für Radikal handelt es sich hier um...
... ein Ereignis, das den Beitritt der Türkei zur EU vorantreiben könnte. In drei bis vier Jahren werden türkische Staatsangehörige mit ihrem Reisepass ohne Visum innerhalb des Schengen-Raums reisen können [...], wenn Zypern oder Griechenland kein Veto einlegen.
Die Tageszeitung aus Istanbul schreibt jedoch auch:
Die Wiederaufnahme der illegalen Migranten beunruhigt allerdings sehr. Die Anzahl der an der Grenze festgenommenen Illegalen sinkt zwar, doch es gibt immer noch viele, die dank der Aufhebung der Visumspflicht für die Türkei legal in das Land einreisen und dann versuchen, in den Westen zu kommen. Das wirtschaftliche Gewicht der Infrastrukturen für die Wiederaufnahme wird also nicht unwesentlich sein. [...] Außerdem wird das Abkommen, wenn der Wiederaufnahmeprozess von der EU nicht für zufriedenstellend befunden wird, nicht verabschiedet. Selbst wenn er als zufriedenstellend beurteilt wird, muss in jedem Fall darüber abgestimmt werden.