Eine der reichsten Unternehmerdynastien Deutschlands “war stärker in den Nationalsozialismus verstrickt als bislang bekannt”. Im Gegensatz zu Firmen wie die Deutsche Bank, Allianz oder Volkswagen hatte sich die Quandt Familie, die heute BMW beherrscht, immer durch ihr Schweigen über ihre Vergangenheit hervorgetan. Nun aber stellen sich die Erben des Automobilherstellers der Geschichte, titelt die Financial Times Deutschland. “Spät, aber konsequent“, meint das Wirtschaftsblatt.
Eine diesen Donnerstag erscheinenden Studie belegt wie sich Quandts Unternehmen, einer der größten Waffenlieferanten Hitlers, an “Arisierungen” beteiligten, und “mehr als 50.000 Zwangsarbeiter, darunter Tausende KZ-Häftlinge” einsetzten. Nachdem eine TV-Dokumentation 2007 „die Rolle des Clans in der NS-Zeit kritisiert“ hatte, beauftragten die Quandts den Historiker Joachim Scholtyseck mit der Erforschung ihrer Geschichte und öffneten ihm auch das bis dahin verschlossene Familienarchiv, das nun der Öffentlichkeit zugänglich ist.
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