Libération vom 24. Juli 2009.

Industriespionage hat Hochkonjunktur

Veröffentlicht am 24 Juli 2009
Libération vom 24. Juli 2009.

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Die Business-Intelligence (Analyse und Nutzung von elektronischen Unternehmensdaten) ist eine immer geläufigere Praxis. Die französische Tageszeitung Libération nimmt den Fall eines Informatikers wieder auf, nämlich des Amateur-Informatiker und professionellen Hackers Alain Quiros, der im Mittelpunkt von drei großen Industriespionage-Affären steht. Seine Opfer: ein führendes Mitglied von Greenpeace, der Rechtsanwalt der Kleinaktionäre von Vivendi und EADS und ein Anti-Doping-Labor. Jedes Mal drang der Mann in die Computer ein. Zwei mutmaßliche Auftraggeber wurden vom Untersuchungsrichter bereits benannt: einerseits der Energiekonzern EDF, der einen "strategische Überwachungsdienst" eingerichtet haben soll, um sich über die von Greenpeace geplanten Aktionen zu informieren, und andererseits der amerikanische Radfahrer Floyd Landis, ehemaliger Tour de France-Sieger, der vom besagten Labor 2006 positiv auf Testosteron getestet wurde. "Die ganze Geschichte steht symbolisch für eine fehlgeleitete Branche, die sich außerhalb des juristischen Rahmens entwickelt hat (…). Sie verdeutlicht, wie nötig es ist, den Bereich der Business-Intelligenz zu reglementieren", so Libération.

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