Smoking or no smoking

"Es gibt nur zwei Arten von Taxifahrern: diejenigen, die nach Rauch stinken, und diejenigen, die uns nicht rauchen lassen wollen", sagte der französische Komiker Pierre Desproges. Im Gegensatz dazu sprießen die Bezeichnungen für eingefleischte Raucher vielfältig quer über den Alten Kontinent.

Veröffentlicht am 31 Juli 2009

Rauchen, "fumar" (spanisch), "fumer" (französisch), "fumare" (italienisch), "rökning" (schwedisch), "palenie" (polnisch) oder "Να καπνίσω" (griechisch) ist nicht nur als Verb, sondern auch als Angewohnheit tief in den europäischen Ländern verwurzelt. Auch im Sprachschatz haben die Glimmstängel ihre Spuren hinterlassen. Der Tabak kam aus Amerika, wo der Frieden mit dem Rauch besiegelt wurde. Noch heute erinnern sich die Deutschen und Spanier oft daran und verwenden den Ausdruck "die Friedenspfeife rauchen" oder "fumar la pipa de la paz" (spanisch). Der Name dieser Pflanze leitet sich vom arabischen Wort tubbag ab, das im Mittelalter ironischerweise als Überbegriff für einige Heilpflanzen verwendet wurde. Die Zigarre hingegen hat ihren etymologischen Ursprung in der Sprache der Maya, wo siyar so viel wie rauchen bedeutet.

Trotz der 650.000 Todesopfer, die der Tabak jährlich in Europa fordert, können 140 Millionen Europäer den Kippen nicht widerstehen. Die Spanier rauchen wie ein Fuhrmann ("fumar como un carretero"), der die Zeit, in der er auf Kunden wartete, mit nicht nur einer Zigarette überbrückte, während der Zigarettenrauch die Deutschen ("rauchen wie ein Schlot") sowie die Ungarn ("Füstöl, mint a gyárkémény") an einen Kamin erinnert. Die italienischen Nikotinfreunde rauchen wie Türken ("fumare come un turco"), die ihrerseits keiner Shisha widerstehen können. In Frankreich wird geraucht wie bei der Feuerwehr ("fumer comme un pompier"), was auf die alten Dampfmaschinen zurückzuführen ist.

Seit einigen Jahren kämpfen die Gesundheitsbehörden vehement gegen dieses Laster an und schreiben den Tabakkonzernen vor, abschreckende Nachrichten auf die Schachteln zu drucken. Diese können kurz und bündig sein und damit drohen, dass das Rauchen tötet: "Fumer tue" (französisch) bzw. "Palenie zabija" (polnisch); oder länger und abschreckender: "Fumar puede provocar una muerte lenta y dolorosa" (Rauchen kann einen langsamen und schmerzhaften Tod hervorrufen) werden die Spanier gewarnt, während die Engländer darüber aufgeklärt werden, dass das Rauchen den Blutkreislauf beeinträchtigen und Impotenz hervorrufen kann. ("Smoking may reduce the blood flow and cause impotence").

Fraglich ist, ob diese Botschaften die leidenschaftlichen Kettenraucher wirklich von den Glimmstängeln abbringen. Wahrscheinlich kann man sie in der Pfeife rauchen!

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von Pedro Picón

Übersetzung: Petra Malfertheiner

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