Mitteleuropa und Osteuropa

Erdöl, Industrie, Energie, die Schlüssel des Erfolgs

Veröffentlicht am 5 September 2012

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Krise? Welche Krise? „Die 500 größten Unternehmen Mittel- und Osteuropas widerstehen derzeit noch der Krise“ titelt Hospodářské Noviny. Nach Angaben des jüngsten Jahresberichtsder Wirtschaftsprüfer von Deloitte über die wirtschaftliche Entwicklung der 500 Top-Unternehmen in den 18 Ländern der Region haben diese im Jahr 2011 ihre Gewinne um fast 30 Prozent erhöht. Am erfolgreichsten waren Ölkonzerne, Automobilhersteller und die Energiebranche.

Der Gesamtumsatz der 500 größten Firmen der Region stieg von 612 auf 707 Milliarden Euro, ein Plus von 16 Prozent. Die Rentabilität sank hingegen um 3,5 Prozent. „Dies könnte auf eine drohende Abschwächung hindeuten, aber kaum als Manifestation der Krise bezeichnet werden“, erklärte ein Analyst von Deloitte gegenüber der Prager Tageszeitung. Die Lage könnte sich jedoch im Falle eines Zusammenbruchs der Eurozone verschärfen, warnt das Blatt:

Die Euroländer Slowakei und Slowenien stehen derzeit an der Spitze der bedrohten Länder. Doch aufgrund der hohen wirtschaftlichen Integration sind auch Länder in Gefahr, welche ihre nationalen Währungen beibehalten haben.

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Die Prüfer von Deloitte, die das Ranking seit 2006 erstellen, halten des Weiteren fest, dass die wirtschaftliche Verlangsamung als Folge der Krise auch derzeit noch gesunde Unternehmen in Mitleidenschaft ziehen könnte. Die bulgarischen und rumänischen Firmen (wie Petrom oder der Automobilhersteller Dacia) seien besonders gefährdet, während die polnischen Unternehmen (wie die Ölkonzerne PKN Orlen oder Lotos) resistenter scheinen.

Die bedeutendsten tschechischen Unternehmen — Škoda Auto, der staatliche Energieversorger ČEZ und der Lebensmittelriese Agrofert — legten weniger zu als die slowakischen Firmen (Slovnaft, U.S. Steel Košice), lägen jedoch weiterhin zweimal über den Durchschnitt der gesamten Region.

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