Curaçao macht einen Schritt Richtung Autonomie

Veröffentlicht am 19 Mai 2009

De Volkskrantberichtet, dass sich die Insel Curaçao (niederländische Antillen) per Referendum für einen neuen Status ausgesprochen hat, nämlich den eines "autonomen Landes innerhalb des Königreichs Niederlande". Dieser Sonderstatus ("status aparte") existiert bereits im holländischen Teil von Saint-Martin und seit 1986 auf der Insel Aruba. Die Bevölkerung hat sich mit einer knappen Mehrheit von 52% für diesen Schritt in Richtung Unabhängigkeit entschieden. In ihrem Leitartikel erklärt die Zeitung, dass vor allem "die niederländische Regierung erleichtert ist". Um jedoch den Sonderstatus endgütlig zu erreichen, muss die Insel zunächst ihre Schulden von vier Milliarden Euro begleichen.

Das Abkommen sieht vor, dass die Niederlande 70% der Schulden übernehmen. Im Gegenzug verpflichtet sich Curaçao seine Finanzpolitik zu verbessern. Keine der niederländischen Antilleninseln hat die vollkommene Autonomie erreicht, was auch "wenig realistisch wäre", so die Zeitung. Der neue Status trenne nicht endgültig alle Bande mit den Niederlanden. Vielmehr sieht er vor, dass Den Haag die Mitverantwortung für das Wohlergehen der Inselbevöllerung trägt. "Es handelt sich dabei nicht um staatliche Bevormundung, sondern um eine schon zu lange vernachlässigte Pflicht. Denn besonders auf Curaçao und Saint-Martin herrscht Verschwendung", schreibt die Zeitung weiter. "Die Schuldentilgung ist für die Insel ein Neuanfang. Mit einer guten Finanzpolitik lässt sich die Armut bekämpfen. Ist diese Bedingung erst einmal erfüllt, dann werden wir den Paternalismus vergessen".

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