Der mit der Untersuchung des Zugunglücks von Santiago de Compostela beauftragte Richter hat das Personal des vom spanischen Staat kontrollierten Unternehmens Adif vorgeladen. Die Mitarbeiter des für die spanische Eisenbahninfrastruktur verantwortlichen Unternehmens sollen zu den Sicherheitsvorkehrungen befragt werden, die auf der Strecke getroffen wurden, auf der das Zugunglück stattfand.
Das Unternehmen betonte ausdrücklich, es sei normal, dass seine Angestellten in einem solchen Fall zu einer Anhörung vorgeladen werden, berichtet La Gaceta und fügt hinzu, dass das Unternehmen auch hervorhob, dass keinerlei Anklage gegen seine Mitarbeiter erhoben wurde.
Die gerichtliche Verfahrensstruktur in Spanien sieht hingegen vor, dass gegen das Unternehmen auch noch nach den Aussagen der Angestellten Anklage erhoben werden kann. Die Ermittlungen des Richters hatten ergeben, dass eine „ganz eindeutige“ Verbindung zwischen der Zahl der Todesopfer und der überhöhten Geschwindigkeit des Zuges besteht. Allerdings soll auch geprüft werden, ob auf der Strecke ausreichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.
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